Messebericht zur 3. Buch Berlin und zur 1. Queer Convention

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Eingang zur Buch Berlin in den Estrel-Saal (Foto von Svea Lundberg)

 

Auch wenn es diesmal bereits die dritte Buch Berlin war, blieben Anfahrt, Aufbau und Ablauf spannend. Zum einen, weil die Location bisher jedes Mal eine andere war, zum anderen, weil sich diesmal zur Buchmesse auch noch die Queer Convention dazugesellte.

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Vor der Abfahrt 

 

Aber der Reihe nach. Die Hauptarbeit für eine Messe findet bereits im Vorfeld statt. Es muss zum Beispiel überlegt werden, welche Bücher mitgenommen werden. Bei inzwischen 171 aktiven Titeln in unserem Lieferprogramm können selbstverständlich nicht alle auf dem Büchertisch präsentiert werden. Und auch selbst bei noch so gründlicher Überlegung fehlt irgendein Titel, nach dem am Stand schlussendlich gefragt wird. Aber zum Glück sind das nur Ausnahmen. Die meisten Leser, die zu uns kommen, werden fündig. Sehr gerne werden natürlich Bücher gekauft, die man sich gleich vor Ort von den Autoren signieren lassen kann. Genau das macht die Messe immer wieder zu einem Ereignis: Die Begegnung von Autoren und Lesern, die Möglichkeit, sich zu unterhalten, auch Fragen zu stellen und damit Einblicke hinter die Kulissen erlangen zu können. Am Stand herrscht immer eine sehr positive und zugewandte Atmosphäre. Wir fühlen uns sehr wohl und haben den Eindruck, unseren Besuchern ergeht es ebenso. 

 

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Standaufbau am Freitagabend, Sandra Busch, Simon Rhys Beck, Rosha Reads, Bianca Nias (v. l. n. r.) (Foto von Lea Marie Cruse)

 

Auch diesmal dauerte die Fahrt vom Verlag in Mettingen nach Berlin sechs Stunden. Nach Ankunft am Estrel-Hotel begannen wir sofort mit dem Ausladen der Sachen, die wir für die Queer Convention brauchten. Lobend erwähnen möchten wir das gut geschulte Hotelpersonal, das schnell und zuvorkommend für uns da war. Ebenso erfreut waren wir über die zahlreichen Helfer, die uns unaufgefordert beim Packen der Conbags geholfen haben. Bei so viel Manpower ging die Vorbereitung des Con-Saals schnell vonstatten. Herzlichen Dank an alle, die mit dabei waren!

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Fleißige Helfer an der "Packstraße" für die Con-Bags

 

Nach dem Umparken des Autos (vom Platz an Tor 2 zum Ausladen für die Con, hinunter in die Tiefgarage), konnten wir dann endlich Einchecken und zumindest die Koffer auf die Zimmer bringen. Nach einer kleinen Stärkung in einem der Restaurants, die sich im Gebäudekomplex des Estrel-Hotels befinden, konnten wir ab 21 Uhr mit dem Standaufbau für die Buch Berlin beginnen. Auch hier haben sich einige unserer Autoren freiwillig dazugesellt und tatkräftig mitgeholfen. Vielen Dank, wir haben uns sehr gefreut. Gegen 23 Uhr war der Stand gerichtet und wir sind müde in unsere Zimmer geschlichen.  

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Simon Rhys Beck

 

Zur Erklärung für all jene, die nicht vor Ort sein konnten: Der Gebäudekomplex des Estrel-Hotels ist riesig. Man könnte ohne Weiteres ein kleines Dorf samt Kühen und Bushaltestelle darin unterbringen, ohne sich gedrängt zu fühlen. Dementsprechend weit sind auch die Wege, die man zurücklegen kann. Insbesondere auch deshalb, weil der Messesaal und der Raum für die Queer Convention leider recht weit auseinander lagen. Somit lässt sich für uns als Fazit durchaus sagen, dass Bücher nicht nur im Kopf fit halten, sondern auch zur Körperertüchtigung beitragen. :-D

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Màili Cavanagh, Barbara Corsten, Leann Porter, M.S. Kelts, Simon Rhys Beck, Justin C. Skylark (v. l. n. r.)

 

Zum ersten Mal fand parallel zur Buchmesse die 1. Queer Convention mit Panels, Workshops, Vorträgen und Lesungen statt. Die Beteiligung an beiden Veranstaltungen war super und wir freuen uns darüber sehr. Auch über die Geduld der Leute, die diese Wege hin und her nicht gescheut haben. 

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Julia Schwenk (Cursed Verlag) und Simon Rhys Beck (dead soft verlag) - die Hauptorganisatoren der Queer Convention

 

Großartig auch wieder die zahlreiche Beteiligung unserer Autoren am Stand. Insgesamt 22 an der Zahl, die diesem Event beigewohnt haben. Die Bezeichnung „Simons Giraffenrudel“ (in Anlehnung an das Verlagslogo), die die Autoren sich selbst gegeben haben, trifft unbedingt zu. Die Begegnungen zeigen, dass ein freundschaftliches, familiäres Miteinander herrscht. Da wird sich umarmt, geplaudert, gelacht, fotografiert und unterhalten. 

 

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Kai Brodersen

 

Aber was wären wir ohne unsere fantastischen Leser. Ihr sei die Größten! Es existieren zum Beispiel bereits Alben mit Signaturen und E-Reader-Hüllen mit Autorenunterschriften, als Erinnerungsstücke an diese Messen. Es ist immer wieder etwas ganz Besonderes, mit den Leuten in Kontakt zu kommen, für die man die Bücher schreibt. Das sind tolle Begegnungen und teilweise entstehen daraus richtige Freundschaften. 

 

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Barbara Corsten, Rosha Reads, Simon Rhys Beck

 

Auch ist es interessant, zu den Messen die Neu-Autoren endlich persönlich kennenlernen zu können und auch die Lektoren und Übersetzer live zu treffen. (Mit automatischer Integration ins Giraffenrudel. Das versteht sich von selbst. *g*)

 

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Alice Camden, Swany Swanson, Justin C. Skylark (v. l. n. r.)

 

Der Samstag ist erfahrungsgemäß der turbulentere der beiden Tage auf der Buch Berlin, doch auch am Sonntag wurde es nie langweilig am Stand. Im Gegenteil. Gerade die ruhigere Gangart bietet Möglichkeiten für längere Gespräche oder das Abtauchen in die Büchern, die man am Stand in ihrer Haptik in Ruhe genießen kann. Darin blättern, sich festlesen und auch mal Neues zu entdecken, ist ganz leicht möglich. 

 

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Bianca Nias

 

Die Queer Convention, zu der die ursprüngliche Idee von Simon Rhys Beck kam, war ein Event, das unverhofft eine derart große Dynamik entwickelte, dass sie bereits in diesem Jahr stattfand und nicht erst 2017, wie ursprünglich angedacht. Trotz der extrem kurzen Vorbereitungszeit hat alles hervorragend geklappt, konnten Vorträge, Moderatoren und Redner mobilisiert und ein breit gefächertes Programm aufgestellt werden. 

 

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Sandra Busch und Simon Rhys Beck

 

Da die Queer Convention eine Non-Profit-Veranstaltung ist – d. h. niemand verdient etwas daran, sie wurde aus rein ideellen und nicht finanziellen Gründen veranstaltet – wurde sie nur durch die Mithilfe aller Beteiligten möglich. Durch die Sponsoren und all jene, die sich ein Ticket gekauft haben, durch die Organisatoren, die Vortragenden, die Moderatoren, die Panelteilnehmer, die sich alle unentgeltlich eingebracht haben. 

 

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Jobst Mahrenholz, T. A. Wegberg, Anne Sommerfeld, Julia Schwenk, Cornelia Funke, Claudia Schuster (v. l. n. r.)

 

Das Estrel-Hotel als Veranstaltungsort hat sich als Glücksfall erwiesen. Dadurch, dass die meisten Besucher und Aussteller auch im Hotel untergebracht waren und die Hotellobby mit ihrer ausschweifenden Couch- und Barlandschaft ausreichend Flächen bot, haben sich zusätzlich tolle Begegnungen ergeben. Die Messezeit konnte quasi fließend in die Freizeit (in den Abend) hinein mit Gesprächen verlängert werden. 

 

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Carmilla DeWinter

 

Das Aufräumen im Con-Saal, sowie den Standabbau haben wir Sonntagabend erledigen können. Auch hier wieder mit großartiger Unterstützung unserer Autoren.

 

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Thorsten Falke

 

Die sechsstündige Heimfahrt zum Verlagsgebäude haben wir allerdings erst am Montag angetreten. Um dort sofort vom normalen Alltag in Form von etlichen Bücherkisten aus der Druckerei überfallen zu werden. 

 

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Events, wie die Messe und die Convention, die Begegnungen und Gespräche mit so vielen interessanten Menschen, hallen noch ganz lange nach und schüren bereits die Vorfreude auf die Leipziger Buchmesse im März. Die Teilnahme an der 4. Buch Berlin im nächsten Jahr ist natürlich auch keine Frage. Das war so toll, das wollen wir wieder!

 

(geschrieben von Claudia Schuster)

 

 
 
 

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